Pisit CharnsnohThailands scheue Seekühe
Dugongs sind eine Seekuh-Art, die in thailändischen Gewässern lebt. Aber ihre Zahl ging immer weiter zurück, was den Biologen Pisit Charnsnoh zu einer Rettungsaktion motivierte. Er rief die Bevölkerung zu Schutzmaßnahmen auf und erklärte, wie die Belebung des Küsten-Ökosystems auch ihnen zugutekommen würde.
OrtThailand
Einst grasten ganze Herden von Dugongs in den Seegraswiesen der Gewässer vor Thailands Südküste. Heute stößt man hier nur noch selten auf ein Exemplar dieser gemächlichen, scheuen Meeressäuger. Seit über 30 Jahren mobilisieren Pisit Charnsnoh und seine Organisation Yadfon (Regentropfen) die Öffentlichkeit rund um diese Seekuh zu einer Initiative, deren Ziel die Wiederherstellung einer ganzen Küstenregion mit ihrer Fauna und Flora sowie eine Verbesserung der Lebensbedingungen der hier ansässigen Bevölkerung ist.
Wir helfen den Leuten, die Dugong zu verstehen und zu schätzen. So motivieren wir sie, deren Habitat zu schützen. Wenn sich dieser Lebensraum verbessert, vergrößert sich auch der Fischbestand, und die Leute können ihre Einkünfte steigern.
Charnsnoh war eines klar: Um die Seekuh vor dem Verschwinden aus thailändischen Gewässern zu bewahren, mussten die Menschen vor Ort mithelfen, den Lebensraum der Dugongs vor den Küsten wiederherzustellen. Heute unterstehen die Unterwasser-Seegraswiesen dem Schutz der nahe gelegenen Dorfgemeinden, die sich auch um die Wiederaufforstung der Mangrovenwälder kümmern, die weltweit ein vitales Element der Ökosysteme vor den Küsten darstellen und inzwischen in Südthailand wieder auf 5.000 Hektar angewachsen sind.
Yadfon leitet auch regelmäßige Schulungsprogramme für rund 2.000 Schüler in 13 Schulen. Inzwischen haben die Behörden der betroffenen Provinzen ebenfalls eine Dugong-Schutzaktion ins Leben gerufen und verbieten Fischfangmethoden, die dem Seekuhbestand schaden könnten. Im Laufe der Jahre wurden nicht nur die Mangroven wieder aufgeforstet, sondern auch die lokale Fischerei wiederbelebt. Die Dugong-Population scheint sich stabilisiert zu haben und die Netze der Fischer sind wieder prall gefüllt.
25.000
Menschen in 50 Fischerdörfern beteiligen sich an der Wiederherstellung der Küste
Mehr als 5.000
Hektar Mangrovenwald konnten in 23 Gemeinden bewahrt werden
79
Dörfer betreiben nachhaltiges Ressourcenmanagement, 17 davon exklusiv auf die Dugongs konzentriert